Ursprünglich stammt der amerikanische Miniesel aus Sardinien und Sizilien und wurde seit Generationen
systematisch klein gezüchtet.
Neben harmonischen Proportionen im Körperbau wurde das Hauptmerkmal dabei
auf seine Größe gelegt.
Der Miniesel wird heute (in Amerika und England) mit einer Größe von 65 bis max. 91,4 cm angegeben.
Sein Gewicht schwankt der Größe nach und liegt zwischen 80 und 130 kg. Die Palette der Farben ist
mittlerweile sehr bunt gemischt.
Es gibt verschiedene Schattierungen von grau, braun, schwarz, weiß, rot
oder gescheckt. Fast ausschließlich mit dunklem Streifen über Rücken und Schultern (Eselkreuz). Es gibt
aber auch Esel ohne Abzeichen, auch „Schmuggleresel“ genannt.
Esel sind Halbwüstentiere und von Natur aus an karge, trockene Nahrung gewöhnt. Gleichzeitig haben sie
einen hohen Rohfaserbedarf, der mit abgemessenen Mengen an Heu, Stroh und Holz, in Form von Zweigen, Ästen
und Sträuchern (z.B. Weide, Birke, Hainbuche o. Haselnuss) abgedeckt wird.
Sie verwerten Futter aufgrund
ihrer erhöhten Verdauungseffizienz wesentlich besser als Pferde oder Ponys. Miniesel benötigen daher relativ
wenig Futter. Ein zuviel an Proteinen (auch Gras) führt schnell zur Überfettung und damit oftmals zu
Stoffwechselstörungen und gravierenden Hufproblemen (u.a. Hufrehe).
Mineralien sollten täglich bedarfsgerecht
über Mineralfutter zugefüttert werden. Dann ist weiterhin ein reiner Salzleckstein völlig ausreichend. Wasser
muss zu jeder Zeit (vor allem auch im Winter) in unbegrenzter Höhe zur Verfügung stehen.
Die Geschlechtsreife kann bei einem Hengst bereits unter einem Jahr und bei Stuten mit ca. 1,5 Jahren eintreten. Dann sind die Tiere allerdings weder körperlich noch sozial soweit entwickelt, dass man mit ihnen züchten sollte. Die empfohlene Zuchtreife der Stuten liegt ab dem 3. Lebensjahr; sie kommen alle drei Wochen in die Rosse. Die Trächtigkeitsdauer beträgt 12 bis 13,5 Monate.
Unsere Miniesel sind in erster Linie kuschelige Freunde, die uns auf unseren Wanderungen begleiten. Auch sind wir mit ihnen im Bereich Schau, Ausstellung und Geschicklichkeitstraining unterwegs, denn sie brauchen geistige und körperliche Beschäftigung. Zudem können sie aber auch als Reittier für kleine Kinder, zum Kutsche fahren, als Haustier oder natürlich zur Zucht eingesetzt werden.
Die Hufe sollten regelmäßig alle 6-8 Wochen geschnitten werden. Dabei ist der richtige Hufwinkel zum Fesselstand des Esels und damit der korrekt ablaufende Hufmechanismus (Blutumtrieb im Huf) von besonderer Wichtigkeit für intakte, gesunde Hufe. Zudem ist besonders in den kälteren Monaten ein trockener, befestigter Untergrund für die Gesunderhaltung der Hufe sehr wichtig, um einer Infektion durch Fäulnisbakterien (Strahlfäule bis hin zum Hufgeschwür) entgegenzuwirken. Die Hufe sollten mindestens einmal pro Tag mit einem Hufauskratzer und Bürste gereinigt und kontrolliert werden.
Das Haarkleid und die Haut sollte ebenfalls regelmäßig auf Parasiten oder Pilze kontrolliert, ggf. behandelt werden. Unsere Mini's lieben und genießen ihre tägliche Fellpflege sehr.
Regelmäßige Entwurmung, mindestens 4x im Jahr, mit den an die Jahreszeiten entsprechend angepassten Mitteln, tragen ebenfalls zur Gesunderhaltung und zum allgemeinen Wohlbefinden der Esel bei.
Einmal im Jahr ist eine Tetanusimpfung nötig. Weitere Impfungen hängen von der jeweiligen Region und dem Kontakt mit anderen Tieren ab.
Ein Miniesel kann bis zu 30 Jahre alt werden. Er ist (wie alle Esel) ein Herdentier und sollte niemals alleine, besser mit mindestens einem Artgenossen gehalten werden. Andere Equiden, wie Pferde oder Ponys, stellen in der Regel keine ausreichenden Sozialpartner dar.
Esel benötigen das ganze Jahr über einen Stall oder einen Offenstall. Zusätzlich müssen sie im Sommer auf der Weide durch einen Unterstand ausreichend gegen Sonne, Hitze, Wind oder Regen geschützt werden. Sie sind sehr wasserempfindlich und vertragen Nässe nur mäßig bedingt. Stall, Bewegungsfläche der Esel und Weide sollte der Größe der Tiere angemessen sein. Fohlen sollten für ihre gesunde Entwicklung frei toben und rennen können.
Miniesel sind einzigartige, kleine Wesen. Sie sind äußerst sensibel, auf den Menschen bezogen und deutlich empfindlicher als ihre größeren Artgenossen. Sie müssen daher auch intensiver gepflegt und behandelt werden. Dazu bedarf es in erster Linie das aufmerksame Auge und die Sachkenntnis des Halters, um Krankheiten im Vorfeld zu vermeiden und ggf. Symptome frühzeitig erkennen zu können.
Alles in allem darf jedoch eines nicht vergessen werden: Sie als Halter tragen die jahrzehntelange Verantwortung für diese kleinen Geschöpfe. Neben einem hohen finanziellen Aufwand, brauchen sie Zeit, Nerven und ein gewisses Maß an Eigendisziplin; nur so werden aus den Mini Eseln gut erzogene Partner, die Freude und stressfreie, gemeinsame Stunden der Erholung ermöglichen.